Weiterführende Gedanken zum Unterrichtsangebot

Rhythmus und Klang sind grundlegende, essentielle Begleiter und Wirkkräfte unserer Existenz, gerade auch dort, wo diese nicht als solche erkannt werden.

Man denke an Herzrhythmus, sogenannte Tagesschwankungen, die Monotonie sich wiederholender Arbeitsvorgänge, wiederkehrende Gedanken und Gefühle, das Klappern des Küchengeschirrs u.s.w. Sie können uns außer Lot bringen, wenn wir ihrer nicht bewußt werden, oder sie gestalterisch (um)-formend spielen lernen, den Umgang mit ihnen suchen, diese spielerisch in unsere Existenz integrieren.

Durch Reflexion und die Entwicklung der eigenen Kreativität werden eine an Gewohnheit, einfacher Reproduktion und Konsumierung identifizierbaren Musikauffassung oder Musikpraxis in Frage gestellt und neue Lösungen im Einzelunterricht oder im Zusammenspiel gefunden.

Voraussetzung hierfür ist die Bereitschaft spontane Reflexion als Antwort auf Fragen, die im Einzelunterricht oder in einem gruppenorientierten Prozess entstehen können, mit musikalischen Möglichkeiten zur Sprache zu bringen und zu formen.

Eine wichtige Arbeitsmethode und Werkzeug hierfür sind verschiedene Formen der Improvisation, mit deren Hilfe und deren wiederholten Betrachtung, sich leichte kommunikative Gruppenkompositionen und komplexere Strukturen realisieren lassen, oder im Einzelunterricht, "Material" gesammelt wird, welches im Spielprozess zur weiteren Anwendung gelangt. Oft steht aber einfach "nur" der Spaß an gemeinsammer klanglich - rhythmischer Arbeit im Vordergrund.

Dabei geht es weniger um die Umsetzung der kompositorischen Idee eines Einzelnen (des Komponisten), mittels Instrumentalisten als Ausführende, sondern um die kreative Einbringung der Ideen und Fähigkeiten jedes Spielers.

Diese selbstgestaltete Spielprozesse, sind kleinere und größere formale Abläufe innerhalb deren die Zeichengebung (Chiffrierung) und Wandlung (Dechiffrierung) einer selbstentworfenen Symbolsprache während der musikalischen Praxis im kommunikativen Prozess im Vordergund stehen.

Der Charakter des "Work in Progress" ist angestrebt. Man kann sich ein Puzzle vorstellen, dessen Teile jeweils nicht nur zu einem bestimmten anderen passen, sondern viele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten zulassen.

Auf der kommunikativen Ebene können CODE'S (Noten) Zeichen, Gebärden, Hand - oder Körperhaltungen, oder Zeichnungen auf einem Stück Papier (graphische Notation), Zurufe, Blicke u.s.w. eben unser gesamter Klang - körper und unser gesamtes Klang - bild sein.

Der Unterricht und die Kurse richten sich hauptsächlich an jene musikinteressierte Menschen ("Laien") und Musiker, die in einer Gruppe oder im Einzelunterricht, nach einer intensiven Auseinandersetzung mit ihrem musikalischem Material und Spiel suchen. Teilnehmen kann grundsätzlich jeder der ein Instrument spielt, unabhängig davon, welche Kenntnisse oder Fähigkeiten er auf diesem mitbringt.

Gegebenenfalls werden Gruppen mit ähnlichem Niveau zusammengestellt.

Einzelheiten über die Zusammenstellung von Gruppen werden unmittelbar vor einem Kurs oder Workshop besprochen und festgelegt.

Vorausgesetzt wird das Interesse, einen neuen - anderen Umgang mit seinem Instrument kennenzulernen, Musik zu spielen, die zunächst nicht als Noten auf dem Papier steht, sondern von den Spielern / Musikern selbst er - und ge - funden wird.
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