Ornitho - Logen - Kurzfilm

ORNITHO LOGEN


Der Film versucht der Gegebenheit des Schnatterns, dem flüchtigen, gerüchthaft- und beiläufig hingeworfenem Gedanken, Gespräch und Ausspruch in der Montage und schnellen Schnitten zu entsprechen. Bewusst werden Techniken von Werbeclips angewandt, die uns mit ihren eingeflüsterten Geschnatter und gehetzten Inhalten tagtäglich überfluten. Hier wird diese Technik persifliert, mithin ein Comic Strip kreiert. ORNITHO LOGEN sind Geheimbünde des Schnatterns, Kundige der Sprachver(w)irrung, die in teilweise „quasi historischen Rückblenden zu Wort kommen. Natürlich steckt hinter jedem scheinbar belanglosem Ausspruch und Ereignis ein Quantum Wahrheit. Sie ist verborgen, symbolisch, sarkastisch überhöht, hinterlistig schrill, intrigant und gleitet ab in die Welt der Ränkespiele wenn wir ihrer Tiefe und Doppelbödigkeit nicht bewusst werden.

So ist auch der Soundtrack bewusst flüchtig und oft andeutend gehalten. Nicht alles muss verstanden werden. Er soll sich gelegentlich auf der Ebene des reinen Sounds erschließen scheinbar entgegen der logischen Abfolge und Verständlichkeit der Worte. (Auch wenn das eine Herausforderung an den Betrachter / Zuhörer darstellt). Der Film atmet das sich verhaspelnd- nuschelnde Tempo des Bebop, der in seinem „sich verquasselnden speed oft den Nonsensaspekt der menschlichen Sprache erspielt. Verschiedene Individuen und Gruppen im Film repräsentieren die Vielfalt des „Stadtgeflüsters, welches in seiner manifesten greifbaren Form eigentlich nicht existiert. Es entschwindet bereits in die Welt der akustischen Projektion „sobald man darauf zu sprechen kommt..., in der Ahnung dass NICHTS als Geschnatter und Geplapper bleiben wird.
Die Themen können in Anbetracht des vorgegebenen Zeitformates von 5 Minuten nur ausschnitthaft sein und eine kleine Auswahl betreffen. Eine Achterbahnfahrt des Schnatterns, Ratschens, Flüsterns, Säuselns, Schimpfens, Parlierens von Überlingern und Anderen über Überlingen, Überlingerisches und Andere(s).

Der in Überlingen so hoch geschätzte alefänzige Aspekt (ursprünglich: die List zum eigenen Vorteil) wird selbst auf die Schippe genommen und entpuppt sich in Reinform als Nonsens pur. (der allerdings in seiner unkultivierten spottenden, unnützen und thörichten Form Manchem selbst Schaden zufügen kann). In seinen selbst referenziellen Augenblicken (-2 Tassen- ein Espresso) schäut er nicht davor zurück den Entenklemmer in jedem von uns zu entlarven.

Der Film zeigt bewusst keine Bilder des „offiziellen Überlingens, Bilder die in zig Hochglanzbroschüren und hunderttausenden Foto- und Filmmaterial als „Datenmüll bereits durch die Welt und unsere Köpfe geistern. Diese Art des Sehens ist längst überfrachtet mit der Sicht der Gewohnheit, welche den Tod allen Wandels ist. Wir brauchen nicht noch mehr „schöne Bilder des Herkömmlichen, diese verbauen nur den Blick auf den inwendigen Aspekt des hintergründigen Geschehens. So versuchen wir Innenansichten einer Stadt (durch deren Bewohner repräsentiert) zu zeigen, Aussp(b)rüche der Protagonisten welche auf je ihre verschiedene Art und Weise direkt und symbolisch das Wesen und die Stimmungen ihrer Bewohner reflektieren.

ORNITHO-LOGEN ist vor allem auch ein akustischer Film, impliziert „Schnattern doch einfach laut werden. „Der Vogelgesang hat viele Gemeinsamkeiten mit der menschlichen Sprache. („Max Planck-Institut für Ornithologie). Doch auch plötzlich auftauchende Stille ist ein Aspekt im Geplapper der Straße und dem säuseln der Sprache in „anonymen Gesellschaften.
Ein Thriller auf der Suche nach den imaginären Entenklemmern- und Quetschern, die eigentlich nie im Bild auftauchen und doch scheinbar ständig präsent sind.

Entenklemmer sind Agenten der Angst, welche dem Wandel des Lebens, der Entwicklung und Dynamik natürlicher Existenz, den letzten Rest von Eigenständigkeit, Kreativität und Evolution abklemmen. Verhinderer von (notwendiger) „Fortpflanzung und Realisierung von Ideen. Dies alles aber unter dem Deckmantel des „gemeinwohligen Wirkens...
Somit versteht sich der schwarze Humor des Filmes selbstverständlich als Kritik einer „sozialen Bewegung die mitten in und unter uns den Fortgang der Dinge gerne unterdrücken würde. Darum gackert und schnattert der Film. Um die Schachspieler des Obskuren. Wie ein Huhn kurz vor dem Eier legen oder eine Ente deren Ei „herausgeklemmt wird, um auch noch dem letzten Rest des flüchtigen Bestandes habhaft zu werden. So pflanzen wir Überlingen jedenfalls nicht fort...

Qua®ck!
Hubert Bergmann, 22. Juli 2009
Hinweis: Der Film erschließt sich vor Allem „Überlinger Eingeweihten des 2. Grades und Folgenden...



Produktionsnotiz
Regie Hubert Bergmann
Jahr 2009
Kamera Hubert Bergmann                  
Schnitt Hubert Bergmann
Musik Bergmann, Buschhaus
Produktion mudoks records
Genre Dokumentarfilm Genremix
Dauer ca. 6 min.



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Grafische und technische Realisierung SQEEN